Page 10 - Hanf und das geheimniss der Regeneration Teil 6 2018
P. 10
Ähnlich wie Thales lehrte auch Hippon, dass das Feuchte als solches der Grundstoff sei,
weil alles Leben Wasser benötige. Über Hippons Leben wissen wir aber nur, dass er zur
Zeit des Perikles um 450 v. Chr. In Griechenland gelebt habe.
Ganz andere, abstrakte und vorrangig nicht physikalisch-chemische Ansätze finden sich in
der Folge bei Anaximander (610 – 547), Heraklit (um 520 – 460) und Parmenides, die
nach einem universalen Weltprinzip suchten.
Für Anaximenes (ca. 585 – ca. 525) hingegen entsteht alles aus der Luft. An die Stelle der
unbestimmten Materie des Anaximander setzte Anaximenes wieder ein bestimmtes
Naturelement ein, (das Absolute in einer realen Form). Statt des Thaletischen Wassers die
Luft. Anaximenes fand wohl ein sinnliches Sein notwendig für die Materie. Und die Luft hat
zugleich den Vorteil, diese größere Formlosigkeit zu haben. Sie ist weniger Körper als das
Wasser. Wir sehen sie nicht, fühlen erst ihre Bewegung. Aus ihr trete alles hervor, und in
sie löse alles sich wieder auf.
Bei Anaximenes taucht erstmals die Idee auf, dass sich Materie von einem in einen
anderen Stoff umwandeln kann. Bei Anaximander ist die Grundlage der Weltordnung das
Apeiron, das räumlich und zeitlich unbegrenzt und unermesslich ist, und aus dem alles
Stoffliche, die Erde, Raum und Zeit entsteht, und in das auch alles Stoffliche wieder
vergeht. Es gibt eine unbegrenzte Anzahl von Stoffen, die ihrerseits aus gleichartigen
unendlich teilbaren Stoffteilchen bestehen.
Durch eine geistige Urkraft den Nous, werden die Urteilchen so durcheinander gewirbelt,
dass je nach Geschwindigkeit die einzelnen Dinge entstehen. Mit diesem atomistisch
anmutenden Ansatz führt Anaximenes ein Denken über die Welt als Prozess ein, in dem
sich Gegensätze wechselseitig beeinflussen, und damit auf die Weltordnung als Ganzes
wirken.
Dieses Gedankengut findet sich noch ausgeprägter bei Heraklit, für den das Werden und
Vergehen das Grundprinzip der Weltordnung ist. Im Rahmen seiner Kosmologie ist das
Weltfeuer der Stoff, aus dem alles entsteht. Die Erde selbst, ist erst später nach diesem
Weltfeuer entstanden. Die Ordnung und Harmonie in der Welt entsteht aus Gegensätzen
und Veränderungen; „Krieg ist Vater aller Dinge“. Das dahinter liegende Prinzip nannte
Heraklit den Logos, als allgemeines Weltgesetz.
Für Parmenides hingegen ist die Veränderung Schein, der auf einer Täuschung der
Wahrnehmung beruht. Parmenides aus Elea war einer der bedeutendsten griechischen
Philosophen. Er wird zu den Vorsokratikern gezählt und lebte in Elea, einer von Griechen
gegründeten Stadt in Süditalien, und gilt als ein Hauptvertreter der eleatischen Schule.
Um 515 v. Chr. in Elea geboren, war Parmenides vermutlich ein Schüler und Freund des
Xenophanes. Auch den Anaximander hat er (nach Diogenes Laertius) gehört. Mit Zenon
zusammen machte er eine Reise nach Athen. Bei seinen Mitbürgern stand Parmenides in
hohem Ansehen, da ihr Wohlstand den von ihm gegebenen Gesetzen zugeschrieben
wurde. Parmenides ist Verfasser eines philosophischen Lehrgedichts in Versen Ȇber die
Natur«. Neben Zenon blieb er wichtigster Vertreter der eleatischen Philosophie.
Das hinter allem stehende Prinzip ist das unveränderliche Sein. Ein Nichts gibt es nicht,
weil man nur als Seiendes denken kann, und deshalb ist auch ein Vakuum undenkbar.
Der Raum ist überall vom Sein erfüllt...................
8