Page 9 - Hanf und das geheimniss der Regeneration Teil 6 2018
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Der griechische Geschichtsschreiber Herodot berichtet in seinen "Historien" von einer
            nicht enden wollenden kriegerischen Auseinandersetzung in Kleinasien.
            "Es gab Krieg zwischen den Lydern und Medern auf fünf Jahre, in denen oft die Lyder von
            den Medern, aber auch die Meder von den Lydern besiegt wurden."


            Dann kam Bewegung in die verfahrene Lage. „Am tiefblauen Himmel war keine Wolke, als
            sich am 28. Mai im Jahr 585 vor Christus, im Kleinasien Krieg der Lyder und Meder, zum
            Kampf gegenüberstanden. "Indem sie nämlich den Krieg auf beiden Seiten gleich
            fortführten, trug es sich bei einem Treffen im sechsten Jahre zu, dass mit dem Ausbruch
            der Schlacht der Tag plötzlich zur Nacht ward.
            Diese Umwandlung des Tages hat auch Thales von Milet den Ioniern vorausgesagt, mit
            Vorherbestimmung dieses nämlichen Jahres, in welchem die Veränderung wirklich
            erfolgte." Über dem Schlachtgetümmel verfinsterte sich die Sonne – was, so überliefert es
            Herodot, der damals etwa 40-jährige Mathematiker und Philosoph Thales von Milet voraus
            berechnet hatte.

            Der Mond schob sich vor die gleißend helle Sonne und verdeckte sie für gut dreieinhalb
            Minuten. Der helllichte Tag wurde urplötzlich zur finsteren Nacht. Am Himmel war kein
            strahlendes Sonnenlicht mehr zu sehen, sondern nur noch das Leuchten der hellsten
            Sterne und Planeten.
            Ob den Kriegsparteien die Prognose des Thales bekannt war- oder nicht, ist nicht bekannt.
            Sicher wurden die Kämpfer von dem Naturschauspiel völlig überrascht. Von tiefem
            Schrecken erfasst, gaben die Krieger den Kampf auf“.

            Die verfeindeten Parteien schlossen Frieden. So gelang es dem Astronomen Thales von
            Milet, mithilfe der Astronomie, das Leben zahlloser Menschen zu retten. Es liegt nahe,
            dass der Sohn der Seestadt Milet durch das Meer, das unablässig die Küsten seiner
            ionischen Heimat umspült, zu seiner Annahme geführt hat. Im Denken des Thales zeigt
            sich aber die fundamentale Neuerung, dass alles Sein einen gemeinsamen Urgrund
            haben muss, der in ständiger Wandlung die Dinge aus sich hervorbringt und wieder in sich
            zurücknimmt.






























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