Page 7 - Hanf und das geheimniss der Regeneration Teil 6 2018
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Diese ist eine bestimmte Eigenschaft der Materie und als solche eine physikalische
            Grundgröße. Im Sinne dieser Festlegung, kann man alle Entitäten, die eine Masse haben
            als Materie bezeichnen. Der Sprachgebrauch ist aber nicht fixiert. Louis de Broglie sprach
            etwa von „Licht und Materie“ (1949). Hermann Weyl und Friedrich Hund von „Feld und
            Materie“. Eine weitverbreitete Wortkombination ist auch die von „Materie und Energie“.




































                                       Alte Sternwarte-Haus Calton Hill Edinburgh


            Die Menschen haben Materialien und Stoffe schon lange gemessen und gewogen, bevor
            sich die Weltbilder vom mythischen Denken in eine schrittweise immer differenzierter
            werdende und tiefer gehende rationale Welterklärung wandelte. In Europa finden sich die
            ersten Dokumente dieses Wandels in der ionischen Naturphilosophie der Vorsokratiker.
            Diese Vorsokratiker entwickelten über mehrere Generationen hinweg spekulative Theorien
            darüber, was die grundlegenden Strukturen der Welt ausmacht. Sie versuchten ähnlich
            wie in vielen anderen Kulturen in jener Zeit einen Urstoff (Arché) zu finden.


            Die Werke der vorsokratischen Philosophen sind aber leider über die Jahrhunderte
            sämtlich verloren gegangen. Das Wissen über Ihre Lehren und ihre Denkweise stammt
            allesamt aus den sogenannten Fragmenten. Fragmente sind Quellentexte späterer
            Autoren über die Vorsokratiker. Deren Echtheit hat die moderne Forschung in jedem
            einzelnen Falle erst prüfen müssen.
            Besonders von den Werken der älteren Vorsokratiker, hat es offenbar immer nur ganz
            wenige Exemplare gegeben, die schon sehr früh verloren gegangen sind. Und wenn wider
            alles Erwarten noch einmal ein Exemplar der Schriften auftauchte, wie dies im  zweiten
            Jahrhundert v. Chr. dem Gelehrten Apolodor beschieden war, so galt dies unverhoffter
            Glücksfund.
            Soviel aber steht unumstößlich fest, dass sowohl Platon wie Aristoteles, die Schriften
            dieser Vorsokratiker, auch der ältesten von ihnen, noch selber besessen haben, zumal sie
            an zahlreichen Stellen auf deren Inhalt bestimmt Bezug nehmen und einzelne Äußerungen
            sogar wörtlich anführen.







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