Page 8 - Hanf und das geheimniss der Regeneration Teil 6 2018
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Plato Aristoteles


            Aristoteles ist der Vater der sogenannten Doxographie geworden, jener umfangreichen
            literarischen Sammlung von den »Meinungen« (griechisch "doxai") der Vorsokratiker.
            Als erster in dieser Reihe wird Thales von Milet (um 624 – um 547) genannt, der das
            Wasser als Grundstoff des Universums betrachtete. „Denn es muss eine gewisse
            Substanz vorhanden sein, entweder eine einzige oder mehrere, aus denen alles übrige
            entsteht, während sie selbst erhalten bleibt“.


            Über den »Anfang« der Dinge hatten aber schon auch andere Mythologischen Dichter vor
            Thales nachgedacht und darüber gedichtet. Über die Anzahl und die Beschaffenheit eines
            solchen Urgrundes haben freilich nicht alle (Philosophen) dieser Zeit die gleiche Meinung.
            Aber sie hatten sich die Entstehung der Welt noch stets in Form eines nur einmaligen
            Ereignisses vorgestellt. Wie war es im Anfang und wie ist daraus die jetzige Welt
            geworden? So lautete die Frage, die sich den alten Dichtern und Philosophen stellte.


            Nach Thales ist alle Materie unvergänglich. Das Wasser bildet den Urstoff und Urgrund
            (Arche) für alle Erscheinungen in der Welt. Thales überträgt dieses Grundprinzip auch auf
            die Astronomie. Nach Aristoteles, der zu Thales als Hauptquelle dient, nahm dieser sogar
            an, dass die Erde auf Wasser schwimmt. Der Einfluss des jedoch noch vorhandenen
            mythischen Denkens zeigt sich darin, dass Thales zur Begründung seiner These auf den
            griechischen Gott des Meeres, Okeanos, und auf dessen Tochter Styx bzw. den nach ihr
            benannten Grenzfluss zum Totenreich verwies.


            Für Thales sind die Etesien die Ursachen der Anschwellung des Nils. Indem sie seiner
            Strömung entgegenwehen, hindern sie ihn daran ins Meer zu fliessen. Thales behauptet
            sogar die Erde werde vom Wasser getragen, und werde wie ein Schiff bewegt. Infolge der
            Beweglichkeit des Wassers schwanke sie dann, wenn die Leute sagen sie erbebe.

            Es gilt als wahrscheinlich, dass es vor allem meteorologische und geologische
            Beobachtungen gewesen sind, die Thales zu seiner These geführt haben. Auch gehörte
            eine Sonnenfinsternis zu den eindrucksvollsten Naturschauspielen der alten, sowie der
            neuen Welt. Eine totale Sonnenfinsternis vorherzusagen bedarf präziser Kenntnis der
            Vorgänge im Kosmos. Vor 2.600 Jahren soll der uns bekannte griechische Philosoph
            Thales von Milet erstmals eine Eklipse vorausberechnet haben.






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