Page 8 - HANF UND DAS GEHEINIS DER REGENERATION TEIL III
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Re und seine Gefolgsleute, zu denen auch Thoth gehörte, griffen zu ihren Waffen. Sie
            schlugen Apophis, der keine Arme und Füße hatte, in Stücke. Sie zertraten seine Wirbel.
            Schließlich verbrannten sie ihn mit dem Feuer, das von dem Auge des Re ausging. Das
            Haupt des Apophis, in dem die Lanze des Re steckte, wurde an der Spitze des Bootes
            gebunden. Von seinem Blut färbte sich der Himmel rot.


            Thoth war es auch, der die Göttin Tefnut, die Tochter des Re und Verkörperung seines
            Auges, wieder zurückbrachte, als sie in die nubische Wüste geflohen war. Re sendet
            Thoth  und   Schu,  den  Bruder  der   Tefnut  aus  um  sein  Auge  zurückzuholen.  Durch
            Schmeicheleien und Versprechungen gelingt es Thoth, Tefnut zur Rückkehr zu bewegen
            und das Sonnenauge wieder dem Re zurückzuführen.
            Als Dank für diese Tat hat Re für Thoth den Mond erschaffen und ihn als Herr des Mondes
            eingesetzt, wodurch Thoth auch die Zeitrechnung und den Kalender beherrschte.

            Thoth wird auch als Mondgott bezeichnet. Diese Bezeichnung kommt daher, dass er als
            Wissenschaftler auch mit kalendarischen Berechnungen zu tun hatte, denn der ibisköpfige
            Thoth in Ägypten galt als Gott des Mondes und der Mondphasen, was ihn mit dem Prinzip
            des Wandels assoziierte. Da aus der Betrachtung des regelmässigen Ab- und Zunehmens
            des Mondes die Zeit berechenbar wurde, wurden das Messen im Allgemeinen und die Zeit
            im Besonderen, zur Zuständigkeit dieses Gottes.

            Gleichzeitig ist Thoth auch der Herr von Zahl und Mass. Die Zeitrechnung der Ägypter
            gründet auf dem Mondkalender, deshalb ist Thoth auch der Herr der Zeit und der Rechner
            der Jahre. Thoths weitere Attribute sind die Erfindung der Schrift sowie der bildlichen
            Darstellung von Wissenschaft und Magie. Zusammen mit dem hundeköpfigen Anubis
            fungierte er als Schreiber beim Totengericht.


            Im Jenseits kam Thoth die Aufgabe des Totenführers zu. Er geleitete die Verstorbenen
            zum Totengericht bei dem das Herz auf einer grossen Waage gegen die Feder der Göttin
            Maat (der Gerechtigkeit), abgewogen wurde. War das Herz leichter als die Feder, war der
            Tote gerechtfertigt und damit würdig, unter den Göttern im Jenseits zu leben. Thoth nahm
            das Wiege- Ergebnis auf und hielt es auf seinen Schreibtafeln fest.

































                                                        Totengericht




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