Page 7 - HANF UND DAS GEHEINIS DER REGENERATION TEIL III
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Der Pavian wurde neben dem Ibis, schon im alten Reich als eine Form des ägyptischen
            Gottes   Thoth    verstanden.   In  der  ägyptischen   Kunst  wurde  Thoth  meist  mit   einem
            Vogelkopf dargestellt. Eigentlich ist es der Kopf eines Habichts, doch die Ägyptologen
            sprechen von einem Falkenkopf. Der Ibis und der Pavian sind die heiligen Tiere des Thoth.
            Sie sind die Erscheinungsformen des Gottes in Tiergestalt, der auch als Mischwesen mit
            männlichem Körper und Tierkopf auftreten kann.

            Die Darstellung mit dem Ibiskopf hat eine symbolische Bedeutung. Der Ibis lebte am Ufer
            des Nils im Schilf wo er während der Brutzeit grosse Kolonien bildete. Da man aus Schilf
            Papyrus machte, welches zum Schreiben benutzt wird hat man eine Beziehung von
            diesem Vogel zum Gott Thoth hergestellt. Thoth war nämlich ein Gelehrter, er wird auch
            als Schreiber bezeichnet, der zum Schreiben Papyrus verwendete. Ein Schreibgerät oder
            auch eine Palmrippe sind seine Attribute.

            Neben der Darstellung mit Vogelkopf gibt es auch solche in denen Thoth in der Gestalt
            eines Pavians erscheint. Oft sitzt er erhöht auf einer Art Thron, während vor ihm auf dem
            Boden ein menschlicher, erwachsener Schüler hockt. Thoth war nicht nur Schreiber, er
            war  vor   allem  Wissenschaftler  und  Magier.  Vermutlich   erhielt  Thoth  die  Gestalt  des
            Pavians durch den sehr alten Paviangott Hez-Ur.


            Der ägyptische Gott Dschehuti, uns bekannt als Thoth, war der Hauptgott des 15. Gaues
            Chmunu, der Stadt Hermopolis Magna in Mittelägypten. Dort verschmolz Thoth mit dem
            Paviangott hez-Ur ("Grosser Weisser") dem Schutzpatron der Schreiber und Herrn der
            heiligen Schriften und nahm dessen Gestalt an. Seine Herkunft ist unbekannt, die Priester
            der Stadt Hermopolis behaupteten jedoch, Thoth habe sich selbst gezeugt und sei bei
            Anbeginn der Zeit auf einer Lotusblume erschienen. Thoth wurde u.a. als Bruder oder
            auch   Gemahl  der  Göttin  Seschat  angesehen,  der   Göttin  der  Schreibkunst  und  des
            Messwesens, der "Herrin der Bücher".

            Die Göttin Seschat war die Chronistin des Pharao und kerbte seine Lebenszeit auf einem
            Palmenzweig   ein,   den  sie  immer  mit  sich  trug.  Dargestellt   wurde  sie   mit  einem
            Leopardenfell bekleidet, mit dem Schreiber in der Hand. Um schreiben zu können, wurden
            die Enden der Binsen vorne schräg angeschnitten und dann zu Pinseln weich gekaut.
            Demzufolge ist das wichtige Attribut von Thoth eine Palmrippe, an der wie an einem
            Kerbholz, die Jahre ablesbar sind.

            Thoth war ein sehr vielseitiger Gott mit zahlreichen Funktionen und Beziehungen zu
            anderen Göttern. Er galt vor allem als Erfinder der Schrift. Durch sein Wissen um die
            Schreibkunst war er besonders bei den ägyptischen Schreibern und Beamten sehr beliebt,
            denn  die  Schreibkunst   wurde   nur   von  sehr   wenigen  Ägyptern  beherrscht.   Neben
            Verwaltungsaufgaben kam den Schreibern die wichtige Aufgabe zu, die Namen und Taten
            der Verstorbenen für die Ewigkeit zu bewahren.
            Eine Enge Verbindungen hat Thoth zu dem Sonnengott Re. Er gilt als „Herz des Re“ und
            als dessen Zunge und ist Mitglied der Mannschaft, die die Götterbarke des Sonnengottes
            bei ihrer nächtlichen Fahrt durch die Unterwelt vor ihren Feinden beschützte. Besonders
            vor Apophis, der die Verkörperung von Auflösung, Finsternis und Chaos vertritt.

            Re war der große Gott, der am Anfang im Nun erschienen war. Täglich fuhr Re seinen
            Weg durch  die Horizonte.  Doch die „Fahrt  des Re“ wurde tagtäglich durch Apophis
            behindert. Seine Fahrt mit der Sonnenbarke konnte nicht ungehindert durch die Horizonte
            ziehen. An den Pforten der Unterwelt, also Abends und Morgens, erhob sich Apophis, die
            Riesenschlange und stellte sich Re in den Weg.




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