Page 7 - Hanf und das geheimniss der Regeneration Teil 1 2018
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Über die Bedingungen, die in den ersten Milliarden Jahren auf der Erde geherrscht haben,
gibt es noch Meinungsverschiedenheiten. War die Oberfläche ursprünglich Schmelz
flüssig? Enthielt die Atmosphäre Ammoniak oder Methan?
Man ist sich jedoch einig, dass es sehr ungestüm einherging, mit Vulkanausbrüchen,
Blitzen, Meteoriten- Eischlägen und Gewitterstürmen. Wenn überhaupt, so gab es wenig
freien Sauerstoff und keine Ozonschicht, welche die grelle ultraviolette Strahlung der
Sonne absorbiert hätte. Einfache, kohlenstoffhaltige organische Moleküle bildeten sich
wahrscheinlich unter solchen Bedingungen.
Erde Frühzeit
Wir können selber kleinere Experimente dieser Art durchführen! Der beste Anhaltspunkt
stammt aus Laborexperimenten. Wenn Mischungen von Gasen wie CO2, CH4, NH3 und
H2 mit Wasser erhitzt und durch elektrische Entladungen oder Ultraviolett-Strahlung
angeregt werden, so reagieren sie und bilden kleine organische Moleküle. Zumeist nur
eine kleine Anzahl, diese jedoch in erheblichen Mengen.
Unter diesen Produkten sind einige, etwa Blausäure (HCN) und Formaldehyd (HCHO), die
in wässriger Lösung leicht weiter reagieren. Dabei ist es besonders bedeutsam, dass sich
die vier wichtigsten Gruppen von kleinen organischen Molekülen bilden, die man in Zellen
findet, nämlich Aminosäuren, Nucleotide, Zucker und Fettsäuren.
Solche Experimente können die Bedingungen der frühen Erde nicht exakt wiedergeben.
Sie zeigen jedoch klar, dass sich organische Moleküle überraschend leicht bilden. Die
junge Erde hatte ungeheure Vorteile gegenüber jedem menschlichen Experiment. Sie war
sehr gross und bot eine grosse Palette von Reaktionsbedingungen. Und sie hatte viel Zeit,
hunderte von Millionen Jahren.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich irgendwann und irgendwo viele der einfachen
organischen Moleküle, wie sie in heutigen Zellen vorkommen, in hohen Konzentrationen
anhäuften.
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