Page 3 - Hanf und das geheimniss der Regeneration Teil 1 2018
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Der Salamander darf sich rühmen, das Urwirbeltier zu sein, von dem alle anderen
«höheren» Tiere, einschliesslich des Menschen, abstammen. Die ersten landlebenden
Wirbeltiere waren Vertreter der Lurche (Amphibia). Heute wird diese Klasse durch über
4000 Arten von Froschlurchen, Schwanzlurchen und extremitätenlosen Lebewesen, die
unterirdisch in den Tropenwäldern und deren Süsswasserseen leben vertreten.
Ein 1971 gefundenes Fossil gilt seit kurzem als das Lebewesen, welches als erstes das
Wasser verliess, um festen Boden zu betreten. Die Salamander ähnliche Kreatur lebte vor
rund 348 Millionen Jahren im heutigen Schottland. Sie war knapp einen Meter lang und
verbrachte möglicherweise die Hälfte seiner Zeit auf allen Vieren an Land.
Nach nun über 30 Jahren erhält dieser fossile Fund endlich die Aufmerksamkeit, die er bei
seiner Entdeckung schon verdient gehabt hätte. Die Salamander ähnliche Kreatur aus
Schottland markiert eine bislang unbekannte Epoche in der Evolution. Wie Forscher der
Universität Cambridge nachweisen konnten, gelang es ihr als erstem Lebewesen, das
Wasser zu verlassen und an Land zu gehen, berichtet das Fachblatt "Nature" (Bd. 418).
"Pederpes finneyae" (lat.). Es lebte vor 348 Millionen Jahren.
Silur Silur
Das Wasser ist der Schoss allen pflanzlichen und tierischen Lebens. In diesem
schützenden Element mit seinen weitgehend gleichmässigen Lebensbedingungen,
tummelten sich denn auch längst die vielfältigsten Tierarten, bevor einige den Schritt an
Land wagten.
Interessant ist dabei, dass diese Landnahme im Erdaltertum (Paläozoikum), zu Ende der
«Silur» genannten geologischen Formation (vor vierhundertfünfzig bis vierhundert
Millionen Jahren), durch Pflanzen und Tiere gleichzeitig erfolgte. Neben Nachtfarnen ohne
Wurzeln und Blätter eroberten Urskorpione das neue Element, während im Wasser die
ersten Wirbelformen- Knorpelfische – wie die heutigen Haie und Rochen – erscheinen.
Innerhalb der 80 Millionen Jahre des Devon-Zeitalters erreichen auch die Fische ihre
grösste Vielfalt. Bereits gehören schlangenförmige Tiere, deren Beine völlig verkümmert
sind dazu. Sie dringen ins Süsswasser vor. Manche Formen passen sich dem Leben in
seichten Gewässern an. Unter diesen sogenannten Fleischflossern, auch Sarcopterygii
genannt, gibt es Arten die vor etwa dreihundertfünfzig Millionen Jahren den Sprung an
Land wagten und schafften.
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